Gegenüber häufig klischeehaften medialen Darstellungen von Viagra leistet die Studie von Claudia Sontowski eine erste differenzierte empirische Analyse des bislang weitgehend unbekannten alltäglichen Umgangs mit dem Mittel. Die Autorin zeigt, dass sich die vielfältigen Nutzungspraktiken nicht durch ein bestimmtes Narrativ wie die Medikalisierung von Sexualität oder ein mechanistisches Körperbild erklären lassen. Vielmehr wird Viagra auf der Grundlage von Körper- und Geschlechterwissen in die Alltagspraktiken der Nutzer integriert. Die Ergebnisse bilden einen innovativen Beitrag zur Analyse neuer Möglichkeiten der Körpermodifikation innerhalb der Körper- und Geschlechterforschung.
Der Inhalt
Körper und Geschlecht
Kontexte und Situationen der Viagra-Nutzung
Implizites (Geschlechter-)Wissen in Deutungen und Praktiken
Viagra integrieren - Einbettung in alltägliche Routinen
Ärztliche Perspektiven
Die Zielgruppen
Dozierende und Studierende der Soziologie, Sozialpsychologie, Gender Studies und Medizin
ÄrztInnen sowie BeraterInnen in Sexual- und Männerberatungsstellen
Die Autorin
Claudia Sontowski promovierte am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main bei Prof. Dr. Thomas Lemke.